Für Rainer Becker war es immer wichtig, dass Kinder keine Objekte, keine Gegenstände sind, sondern Subjekte, genauso wie ihre erwachsenen Erziehungsberechtigten.

Unter dem Eindruck der getöteten Kinder in Hamburg, Bremen, erinnerte und mahnte er in diesem Zusammenhang:

„ Kinder sind kein Hilfsmittel, das zur Lösung der persönlichen und sozialen Probleme ihrer Erziehungsberechtigten mit herangezogen werden kann“…Es darf nicht sein, dass Kinder zur Stabilisierung einer Familiensituation bei Sorgeberechtigten belassen werden.“

„Es muß endlich Schluss sein damit, dass Kinder in unserem Rechtssystem  Opfer „ zweiter Klasse sind“.
So forderte er, auch der Missbrauch von Kindern sollte endlich als Verbrechen und nicht als ein bloßes Vergehen strafrechtlich verfolgt werden.
Als Mann klarer Worte hat Rainer Becker festgestellt, dass für ihn allein die Begrifflichkeiten Kindesmissbrauch und Kinderpornographie eine Verniedlichung schwerster Gewalttaten darstellen für:
„…gebrochene Knochen, ausgeschlagene Zähne, Verätzungen, Verbrennungen und Verbrühungen sowie Vergewaltigungen übelster Art auch bei Säuglingen und Kindern.“

Eine effektive  Möglichkeit, die Prävention von Kindesmisshandlung auszubauen sah er sehr früh in dem ärztlichen Informationssystem RISKID. Im Juni 2019 führte er im Landtag NRW während einer Anhörung dazu aus:
„…..Wir müssen uns die Frage stellen, ob es hier um den Schutz des Rechtes auf Privatheit der Eltern geht, dass man ihre Straftaten nicht mitbekommt, oder um den Schutz der behandelten und betroffenen Kinder. Für mich hat hier ganz klar das Kind den Vorrang.

Ich unterstütze das Projekt RISKID und auch den interkollegialen Austausch. Es ist nicht die eine Lösung, aber es ist eine wesentliche Lösung…“

Über dich selbst hat er einmal gesagt:
Insgesamt habe ich mich sowohl beruflich als auch in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit immer ein wenig als “Brückenbauer” zwischen den verschiedenen Professionen -insbesondere der Polizei und dem Bereich Soziales – verstanden,
um Verständnis für die jeweils andere Seite zu wecken und deren Möglichkeiten zur Erreichung des in aller Regel ja gemeinsamen Zieles..“

Für Rainer Becker war es wichtig „ mit Herzblut bei der Sache zu sein….Manche würden ihm deshalb gelegentlich vorwerfen ein Aktionist zu sein…“

Mit der Verleihung des Gerd-Unterberg-Preises 2020 an Rainer Becker, den „Aktionisten mit Herzblut“,  zeichnet RISKID eine Persönlichkeit aus, die sich beispielhaft für einen praxisbezogenen effektiven Kinderschutz eingesetzt hat.