2005 ermittelte die Duisburger Polizei in Duisburg und Umgebung auf Grund des Todes von fünf Kindern.
Zwei dieser Fälle waren besonders tragisch:
Ein Säugling verstarb im Alter von sechs Monaten nach längerer Misshandlung und weil die Eltern ihn verhungern ließen und zuletzt erschlugen.
Das andere Opfer war ein vier Jahre altes Mädchen, das über einen langen Zeitraum zuhause ans Bett gefesselt, eingesperrt und gequält worden war, bis es zuletzt verhungert und verdurstet seinen zahlreichen Verletzungen erlag.
Beide Kinder verstarben in einem Alter, in welchem für sie die gesetzliche Vorsorgeuntersuchung U5 beziehungsweise U8 vorgesehen war, zu denen die Kinder konsequenterweise nicht gebracht worden waren.
Im zweiten Fall hatten die Erziehungsberechtigten zudem häufiger den Arzt gewechselt. Zuletzt wurde das Kind mit seinen zahlreichen Verletzungen in der Wohnung eingeschlossen und gar keinem Arzt mehr vorgestellt.
Erschüttert von diesen Vorfällen setzten sich in Duisburg Kinder- und Jugendärzte gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft, der Rechtsmedizin und der Kriminalpolizei an einen Tisch, um Lösungen zu erarbeiten, die solchen Fällen vorbeugen sollten.
Neben einer nachprüfbaren U-Untersuchung für Kinder wurde als zweites Mittel zur Vorbeugung und Erkennung von Kindesmisshandlung ein innerärztliches Informationssystem für erforderlich gehalten, das durch den rechtzeitigen Austausch von ärztlichen Befunden dem Arzt hilft, die Diagnose einer Kindesmisshandlung treffsicherer und früher zu stellen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Erziehungsberechtigte, die ihre Kinder misshandeln, häufiger den Arzt wechseln, um ihre Misshandlungen zu vertuschen: doctor-hopping.
RISKID wurde als Pilotprojekt für den innerärztlichen Informationsaustausch in Duisburg etabliert.