Wie funktioniert Riskid?

Arzt mit Stift und Papier in der Hand

Die Einstellung eines betroffenen Kindes in das RISKID System erfolgt nach dem Containerprinzip. Für jeden teilnehmenden Arzt ( Institution, KH, Praxis) ist bei RISKID ein eigener Datencontainer vorhanden, in den er seine Risikopatienten mit Namen und Geburtsdatum einstellt.
Jeder bei RISKID vernetzte Arzt hat nur Einblick und Übersicht über seine eigenen Patienten – diejenigen in seinem Datencontainer. Ein Informationsaustausch findet zwischen den Ärzten statt, wenn es zu einer gemeinsamen Behandlung eines Kindes kommt, z.B. wenn ein Patient von Arzt A zu Arzt B wechselt.
Die Identifikation eines RISKID-Kindes im System erfolgt über seinen Namen und das Geburtsdatum

Beispiel:
Patient XY aus Praxis A stellt sich in Klinik B. vor. Der behandelnde Arzt in Klinik B macht eine Anfrage an RISKID, ob dieser für ihn neue Patient XY dort gelistet ist. Ist dies der Fall, erscheinen als Suchergebnis die Adressdaten des Arztes A auf dem Monitor.
Klinik B nimmt Kontakt auf zu Praxis A. Beide Ärzte können ihre Befunde und Diagnosen austauschen. Das Ergebnis dieser Fallbesprechung bestimmt das weitere Vorgehen.
Wurden weitere Ärzte und Krankenhäuser aufgesucht, werden auch deren Adressdaten angezeigt und können entsprechend kontaktiert werden.

Aus Datenschutzgründen und wegen der ärztlichen Schweigepflicht nach § 203 StGB hat kein RISKID vernetzter Arzt Kenntnis von allen übrigen in RISKID eingestellte Patienten. In RISKID werden deshalb auch keine umfangreichen Patientendaten wie Krankheitsverläufe, Laborergebnisse, Röntgenbilder etc. gespeichert.

Jeder bei RISKID vernetzte Arzt bleibt bis zum Informationsaustausch Herr über seine Daten und bestimmt Art und Umfang des Information an den ärztlichen Kollegen entsprechend der Berufsordnung (MBO) der Bundesärztekammer.

Rechtsstatus: ehrenamtliche Betreuung durch den gemeinnützigen Verein RISKID e.V.RISKID- Ziel: Vernetzung von Ärzten zum interkollegialen Informationsaustausch bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung – Instrument gegen „doctor hopping“Teilnehmer: Jeder Arzt in Deutschland kann sich bei RISKID vernetzen

Datenschutz: Die Vorgaben des Landesdatenschutzes NRW wurden ins RISKID Konzept übernommen. Ärztliches Handeln erfolgt auf der Basis der ärztlichen Berufsordnung (MBO). Wegen Rechtsunsicherheiten wird mit einer von der AEKNO entworfenen Einwilligungserklärung aller zur Behandlung kommenden Sorgeberechtigten gearbeitet.

Kompatibilität: RISKID ist mit jeder Praxis/Kliniksoftware kompatibel – keine Beeinflussung

Kosten: Die Vernetzung mit RISKID und weitere Teilnahme sind kostenlos

Sicherheit: Hoher Sicherheitsstandard durch Zertifizierung und Anschluss an ein Rechenzentrum mit Spezialisierung auf den Betrieb medizinischer Systeme

Datenhoheit: jeder mit RISKID vernetzte Arzt bleibt bis zum Informationsaustausch Herr über seine medizinischen Daten und bestimmt Art und Umfang der Informationen an einen ärztlichen Kollegen

Auszeichnung: 2009 wurde den Initiatoren von RISKID für ihr Kinderschutzprojekt der Ehrenpreis „Bul le mérite“ vom Bunde Deutscher Kriminalbeamten BDK verliehen.

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